Was ist der Canonical Tag? Das müssen Sie wissen

Inhalt:
Was ist ein Canonical Tag?
Wo wird ein Canonical Tag eingesetzt?
Warum sind Canonical Tags für SEO so wichtig?
Wann sollte der Canonical Tag verwendet werden?
Wie funktioniert ein Canonical Tag?
Canonical Tag richtig verwenden
Darf gleichzeitig ein Canonical und hreflang verwendet werden?
Darf gleichzeitig ein Canonical und noindex verwendet werden?
Canonical bei paginierten Seiten
So überprüfen Sie Ihre Webseite auf Canonical Tags

Der Canonical Tag soll uns dabei helfen, besser mit Duplicate Content, also mit doppelten Inhalten auf Webseiten, umzugehen. Aus diesem Grund wurde er 2009 eingeführt. Sie sind also in einer Situation, in der es doppelten Inhalt auf Ihrer Webseite gibt. Um Google und anderen Suchmaschinen zu zeigen, welche Version des Inhaltes sie indexieren sollen, kann man einen Canonical Tag nutzen.

Was ist ein Canonical Tag?

Um den Canonical Tag richtig zu verstehen, muss man zunächst Duplicate Content, also das Prinzip von doppelten Inhalten verstehen. Dieser liegt vor, wenn gleicher Inhalt zur gleichen Zeit auf unterschiedlichen URLs abgerufen werden kann. Das kann zum Beispiel passieren, wenn man einen Beitrag verschiedenen Kategorien zuordnet. Sie möchten, dass Besucher Ihrer Seite den Beitrag unter allen Adressen finden und lesen können.

Häufig gibt es auch bei Online-Shops viele doppelte Produktseiten. Und aus unserer Erfahrung wissen Webseite-Betreiber auch oft gar nicht, dass es doppelte Inhalte auf ihrer Webseite gibt. Sie haben die Seite schließlich auch nicht zweimal geschrieben und designet. Wenn die Seite jedoch unter zwei oder mehr URLs verfügbar ist, ist es für Google doppelter Content. Google findet den doppelten Inhalt allerdings nicht ganz so gut. Zum Einen weiß die Suchmaschine nicht, welche URL sie in den Suchergebnissen anzeigen soll. Zum Anderen ist doppelter Content auch immer abgeschriebener Content. Außerdem verschwendet Google so wertvolle Zeit damit die doppelten Seiten zu crawlen, anstatt andere Seiten Ihrer Webseite.

Die passende Lösung für dieses Problem ist eben die Verwendung des Canonical Tag, der im Hintergrund doppelte Inhalte als solche kennzeichnet und die eine Original-Seite als solche definiert.

In dieser Abbildungen können Sie gut erkennen, wie die Canonical-Tags funktionieren:

Quelle: https://ahrefs.com/blog/de/canonical-tags/

Wo wird ein Canonical Tag eingesetzt?

Der Canonical Tag wird als Meta-Tag im Head-Bereich des Quellcodes einer Webseite eingefügt. Diesen Bereich erkennt man an dem Ausdruck <head>, wo er beginnt und </head>, wo er endet. Dafür braucht man einen Zugang zur Webseite, aber in der Regel keine Programmiererfahrung. Trotzdem sollten Sie bei Änderungen im Quellcode der Webseite immer auf Nummer sicher gehen, denn Fehler können an dieser Stelle große Auswirkungen auf Ihre Webseite haben.

Mit uns als SEO Agentur übernehmen wir natürlich den richtigen Einsatz von Canonical Tags.

Warum sind Canonical Tags für SEO so wichtig?

Ein wichtiger Grund ist vor allem der erwähnte Duplicate Content. Für Google ist er ein negatives Signal für die gesamte Webseite und er sollte damit vermieden werden. Wenn Sie sich keine Gedanken über Canonical Tags machen kann es schnell zu doppelten Inhalten kommen.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund: Sie können das Ranking durch Canonicals teilweise steuern. Denn Sie entscheiden welche Version der Seite Sie „ins Rennen schicken“. Außerdem ist es für diese Version einfacher zu ranken, wenn nicht noch andere sehr ähnliche Versionen der Seite existieren.

Ein letzter wichtiger Grund ist, dass Crawler keine unnötigen Seiten Ihrer Webseite indexieren, sondern sich auf die relevanten konzentrieren können. Auch das kann sich mit Verwendung der Canonical Tags positiv auf Ihre Webseite auswirken.

Wann sollte der Canonical Tag verwendet werden?

Der Canonical Tag sollte eigentlich immer eingesetzt werden – nicht nur bei doppelten Inhalten. Wenn es keine doppelten Inhalte der Webseite gibt, zeigt der Canonical Tag einfach auf die gleiche URL, also auf sich selbst.

Manchmal lässt sich das Problem auch mit einer 301-Weiterleitung lösen. Dann existiert kein doppelter Content mehr, sondern wirklich nur noch eine Version. Wenn Sie eine Seite löschen wollen sollten Sie also statt mit Canonical mit 301 arbeiten.

Es gibt aber verschiedene Fälle, in denen die Verwendung des Canonical Tags eigentlich immer sinnvoll sind:

  • Wenn eine Webseite dynamische URLs mit Parametern wie ? oder = verwendet. Das ist häufig bei Online-Shops der Fall, bei denen die URL sich ändert wenn z.B. eine andere Farbe des Produktes ausgewählt wird. Der Inhalt der eigentlichen Produktseite ändert sich allerdings nicht, weshalb hier ein Canonical gesetzt werden sollte.
  • Wenn verschiedene URLs für eine Seite existieren, z.B. weil eine Unterseite mehreren Kategorien zugeordnet ist. Hier müssen Sie sich für eine URL entscheiden und für die anderen Versionen kanonische Links einfügen.
  • Wenn Inhalte in verschiedenen Formaten existieren. Das ist z.B. der Fall, wenn eine Webseite eine Datei zum Download (z.B. als PDF) anbietet und dieser Inhalt aber auch als „normale Unterseite“ existiert. Hier muss ebenfalls entschieden werden, was letztlich in Google indexiert werden soll.
  • Wenn Sie eigene URLs für eine mobile Version der Webseite erstellen, sollten diese auch mit Canonical Tags versehen werden. Auch das gilt aber nur, wenn sich die mobile URL von der URL am Desktop unterscheidet.
  • Es kommt auch manchmal vor, dass die Startseite unter mehreren URLs erreichbar ist, z.B. unter domain.de und unter domain.de/index oder domain.de/home. Auch die Startseite kann Duplicate Content sein.
  • Ein Sonderfall kann auch sein, wenn gleiche Inhalte unter verschiedenen Domains (z.B. auf einer externen Partner-Webseite) veröffentlicht werden.

Wichtig ist, den Canonical Tag nicht bei zu verschiedenen Seiten anzuwenden. Hier geht es wirklich nur um doppelte, also quasi identische Inhalte. Die Seiten sind nicht nur thematisch ähnlich, sondern gleichen sich wortwörtlich. Den Canonical Tag richtig zu verwenden ist gar nicht mal immer so eindeutig.

Wie funktioniert ein Canonical Tag?

Durch dies Verwendung des Tags markiert man eine der „doppelten“ Seiten als die kanonische Seite. Die stellt dann sozusagen das Original dar. Dieses Markieren funktioniert so, indem man alle anderen Seiten mit gleichem Inhalt mit einem kanonischen Link auf diese Original-Seite verweist.

Canonical Tag richtig verwenden

Das hört sich alles schön und gut an, aber Sie müssen diese kanonischen Links natürlich auch noch implementieren und vor allem den Canonical Tag richtig verwenden.

Es gibt die Möglichkeit, einen rel=canonical-Tag im Header der Webseite zu verlinken. Nicht vergessen: Eine einzige Seite soll keinen Canonical Tag enthalten und die Original-Seite darstellen. Alle anderen Seiten mit gleichem Inhalt sollen mithilfe des Canonical Tags auf diese Original-Seite verweisen. Und das können Sie zum Beispiel so machen:

<link rel=“canonical“ href=”https://original-seite//”>

Diesen Code müssen Sie dann im Header-Bereich jeder Seite einfügen, die Sie als kanonisch markieren wollen. Den Header-Bereich erkennt man im Quellcode einer Seite daran, dass er in einer Zeile mit <head> beginnt und in einer anderen Zeile mit </head> endet.

Im Optimalfall markieren Sie alle anderen Seiten (die eigentlich kein Duplicate Content sind) auch mit einem Canonical Tag, der auf die eigene URL verweis.

Wichtig zu beachten

Wenn Sie die Canonical Tags einfügen, sollte man auf einige besonders wichtige Punkte achten. Es ist zum Beispiel wichtig, die harte URL der Original-Seite zu verwenden.

Also zum Beispiel https://suparo.de/canonical-tag-richtig-verwenden und nicht /canonical-tag-richtig-verwenden

Das ist wichtig zu erwähnen, da wir ansonsten bei internen Verlinkungen immer die letztere Variante empfehlen. Doch bei Canonical Tags sollten Sie die gesamte URL angeben. Das wird von Google selbst so empfohlen, da so Fehler vermieden werden können.

Außerdem können Sie immer nur einen kanonischen Link pro Seite setzen. Das ist eigentlich logisch, denn sonst ignoriert Google alle anderen Canonical Tags.

Darf gleichzeitig ein Canonical und hreflang verwendet werden?

Hreflang-Tags werden vor allem für mehrsprachige Webseiten verwendet und sind auf jeden Fall nichts für SEO-Anfänger.

Sie können zwar gleichzeitig einen Canonical und einen hreflang verwenden, aber nur bei Seiten, bei denen der Canonical auf sich selbst (also die gleiche URL) verwendet wird. Führt nämlich der Canonical zu einer anderen URL funktioniert das Ziel des hreflang nicht mehr.

Darf gleichzeitig ein Canonical und noindex verwendet werden?

Kurze Antwort: Nein. Denn der Canonical Tag sagt aus, dass Google (bzw. die Suchmaschine) eine bestimmte URL indexieren soll. Eben die passende Original-URL. Der Attribut noindex sagt aus, dass Google die URL nicht indexieren soll.

Canonical und noindex widersprechen sich also. Aus diesem Grund sollten sie auch nicht gleichzeitig verwendet werden.

Das Attribut noindex sollten Sie auf keinen Fall für doppelten Content verwenden, denn genau dafür ist der Canonical Tag gedacht. Noindex ergibt für Unterseiten Sinn, die wirklich keinen Mehrwert bieten und ihr Inhalt nicht indexiert werden sollte.

Canonical bei paginierten Seiten

Der Canonical Tag wird oft falsch bei paginierten Seiten verwendet: auf unserem Blog finden Sie z.B. Beiträge auf verschiedenen Seiten, wenn Sie sich durch unseren Blog klicken. Hier soll der Canonical Tag auf die eigene URL verweisen und nicht alle auf die Seite 1. Auf jeder Seite sind schließlich unterschiedliche Beiträge verfügbar.

Sie erkennen paginierte Seiten auch an den Attributen  rel=“next“ bzw. rel=“prev“ . An diesem Beispiel erkennen Sie schnell wie wichtig es ist den Canonical Tag richtig zu verwenden.

So überprüfen Sie Ihre Webseite auf Canonical Tags

Die Google Search Console ist eine gute Anlaufstelle, um die eigene Webseite regelmäßig zu überprüfen. Im Bereich Abdeckung/Ausgeschlossen kann man sich einen Überblick verschaffen.

  • Duplikat – vom Nutzer nicht als kanonisch festgelegt

Wenn Google Seiten Ihrer Webseite mit einer solchen Meldung anzeigt ist es gut, dass Sie diesen Beitrag lesen. Denn dann ist genau dieser Fall eingetreten, dass auf Ihrer Webseite doppelter Content vorhanden ist, der als kanonisch festgelegt werden sollte. Hier besteht also Handlungsbedarf.

  • Duplikat – Google hat eine andere Seite als der Nutzer als kanonische URL bestimmt

Diese Meldung sagt aus, dass Google quasi selbst den Job des Canonical Tag übernimmt und eine andere URL für richtig hält. Auch hier sollte gehandelt und mit Canonical Tags gearbeitet werden.

  • Alternative Seite mit richtigem kanonischen Tag (Status: Ausgeschlossen)

Über diese Meldung von Google dürfen Sie sich freuen. Sie sagt aus, dass Google durch einen korrekt gesetzten Canonical Tag eine andere URL indexiert hat, so wie Sie es mit dem Tag vermutlich beabsichtigt haben. So sieht das ganze für unsere Webseite natürlich auch aus:

So sollte eine Webseite mit korrekt gesetzten Canonical Tags in der Search Console aussehen

Ein weiterer Trick um kanonische Weiterleitungen zu überprüfen ist der Suchoperator „info:“. Geben Sie diesen in Google ein und direkt danach die URL, für die Sie einen Canonical Tag gesetzt haben. Als Suchergebnis sollte jetzt das Ziel der kanonischen Weiterleitung erscheinen.

Wenn Sie mit dem Einsatz von Canonical-Tags nicht weiterkommen, können wir Ihnen als SEO-Agentur gut weiterhelfen. Bei besonders verschachtelten Webseiten braucht es oftmals einen professionellen Blick, um die Linkstruktur richtig und auch sinnvoll einzusetzen und zu optimieren.

Mehr zum Thema Canonical Tag

Weiterführend können wir Ihnen noch ein Video von Google direkt zum Thema Canonical Tag empfehlen: