Gendern und SEO: Möglichkeiten & Empfehlungen

In der deutschen Sprache wird häufig das generische Maskulin verwendet um alle Geschlechter anzusprechen, also zum Beispiel Ärzte, Lehrer, Manager, … Auch im Internet und bei der Suchmaschinenoptimierung spielen Sprache und Wörter eine wichtige Rolle. In unserem Beitrag wollen wir Licht ins Dunkle bringen, wie man auf Webseiten am besten mit dem Thema Gendern umgeht.

Wieso sollte man gendergerechte Sprache benutzen?

Um das Gender-Sternchen ist eine ganz eigene Debatte mit Befürwortern und Gegner entstanden. Im Kern der Diskussion für das Gendern steht, dass Sprache die Gesellschaft widerspiegeln und demnach alle Menschen miteinschließen sollte.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sich inklusiv auszudrücken:

  • Binnen-I: NutzerInnen
  • Doppelnennung: Nutzerinnen und Nutzer
  • Neutrale Formulierung: Personen, die nutzen
  • Unterstrich: Nutzer_innnen
  • Sternchen: Nutzer*innen
  • Doppelpunkt: Nutzer:innen
  • Schrägstrich: Nutzer/innen

Das Genderwörterbuch kann dabei weiterhelfen, geschickte Formulierungen zu finden.

Gendern und Google

Wir wollen auf unserem Blog nicht tief in die Diskussion einsteigen, sondern das Thema aus SEO-Sicht betrachten. Die große Frage ist, ob es Vorteile oder Nachteile für eine Webseite hat, wenn man nicht oder nicht nur das generische Maskulin benutzt.

Kann Google gendern?

Das Problem mit dem Gendern und SEO ist, dass Google tatsächlich andere Ergebnisse für unterschiedliche Schreibweisen von Wörtern liefert. Während die Suchanfrage „elektriker karlsruhe“ in einem Test über 800.000 Suchergebnisse bei Google liefert, sind es bei „elektrikerin karlsruhe“ nur über 500.000 Suchergebnisse. Auch wird häufiger „kosmetikerin“ als „kosmetiker“ gesucht.

Das liegt nicht vorrangig bei Google, sondern bei uns Webseitenbetreibern und den Nutzern. „elektriker karlsruhe“ wird häufiger gesucht als die weibliche Form. Begriffe, die häufiger gesucht werden, werden auf Webseiten häufiger verwendet.

Wie gendert Google?

Wenn Sie bei der Google-Suche gendern wollen, bekommen Sie ein Problem mit den Ergebnissen. Ein Stern * wird als Leerzeichen interpretiert, ebenso wie häufig der _. Groß- und Kleinschreibung spielt bei den Suchanfragen auch keine Rolle.

Empfehlungen für Webseiten

Je nach Zielgruppe oder Zielen einer Webseite, würden wir unterschiedliche Empfehlungen aussprechen. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung.

Nach Suchanfragen richten

Generell versuchen wir bei SEO Begriffe zu verwenden, die von Nutzern häufig gesucht werden. Das sind in der Regel die männlichen Begriffe. Hier kann deshalb mit der Häufigkeit der Suche argumentiert werden. Mit einem Hinweis auf Ihrer Webseite können Sie angeben, aus Gründen der Einfachheit das generische Maskulin zu verwenden, aber alle Geschlechter ansprechen möchten. Wer für ein wichtiges Keyword ranken möchte, hat also oft keine Wahl und muss sich den Suchanfragen der Nutzer anpassen.

Neutrale Begriffe nutzen

Im Content auf der Webseite, bei dem es nicht auf jedes einzelne Wort ankommt (so wie zum Beispiel in den Metadaten) können neutrale Begriffe wie „Kundschaft“ oder „Mitarbeitende“ verwendet werden. So umgeht man die nicht häufig gesuchten und von Google unterschiedlich interpretierten Sonderzeichen. Der Vorteil ist, dass Texte gut lesbar sind, wie die Begriffe von Google interpretiert werden kann aber dennoch sehr unterschiedlich sein. Alternativ kann man über die Doppelnennung „Elektrikerinnen und Elektriker“ gleich mehrere Suchbegriffe abdecken.

Mehrere Schreibweisen einsetzen

Schwierigkeiten entstehen auch, wenn Frauen auf ihren Webseiten die weibliche Form ihres Berufs nutzen. Eine Elektrikerin kann dann schlechtere Chancen haben gefunden zu werden, weil der Begriff einfach nicht so häufig gesucht wird. Hier kann es deshalb sinnvoll sein, verschiedene Formen des Begriffs zu nutzen.

Gendern als Chance sehen

Ein positiver Effekt des Genderns muss an dieser Stelle noch erwähnt werden. Es schafft immer Aufmerksamkeit für das Thema, bei Suchmaschinen und bei Nutzern und kann so einen Einfluss auf andere haben. Ihre Zielgruppe kann es auch positiv sehen und Sie können Ihr Markenbild beeinflussen. Google als Algorithmus verändert sich auch ständig weiter und passt sich unserer Sprache an. Je mehr Webseiten und Nutzer andere Sprache nutzen, desto mehr wird sich auch der Algorithmus in diese Richtung verändern.

Übrigens: Bei Stellenanzeigen ist es sogar gesetzliche Pflicht, alle Geschlechter miteinzubeziehen. Hier wird häufig ein (m/w/d) hinter der Stellenbeschreibung genutzt.

Fazit

Es gibt kein Handbuch mit klaren Empfehlungen für das Gendern im Internet. Es kommt auf die Branche, die Webseite, die Zielgruppe und die persönliche Meinung an. Gerne beraten wir Sie dabei und zeigen unterschiedliche Möglichkeiten auf, wie man die Sprache und SEO miteinander verbinden kann.