Paginierungen sind an sich nicht kompliziert, gerade bei großen Webseiten kann es aber zu fatalen Fehlern kommen. Wie man sie für gutes SEO richtig einsetzt erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist Paginierung?
Paginierte Inhalte sind Inhalte, die auf mehrere URLs verteilt sind, aber thematisch zusammenhängen. Diese einzelnen URLs werden dann Komponentenseiten genannt. Sie können oft zum Einsatz kommen, häufig sieht man sie bei folgenden Seiten:
- Produktseiten in Online-Shops
- Übersichtsseiten über Blogbeiträge
- Nachrichtenportalen
- Suchmaschinen (Google hat auch eine Paginierung)
- Datenbanken (z.B. für Rezepte, Videos, …)
Sie erkennen Paginierungen oft an Navigationen am Ende der Seite, die zum Beispiel so aussehen können:
Nutzer können sich so gut auf einer Seite zurechtfinden und die passenden Inhalte finden. Wer alle Inhalte auf eine URL packen würde, hätte eine unübersichtliche und langsam ladende Seite.
Paginierung und Nutzerfreundlichkeit
Die Nutzerfreundlichkeit ist bei Webseiten besonders wichtig. Eine gute User Experience bedeutet, dass die Webseite leicht zu bedienen und verständlich ist. Das sollte auch auf die Paginierung zutreffen. Eine Darstellungsvariante hat sich dabei fast flächendeckend durchgesetzt:
- Paginierung unter dem Inhalt anzeigen
- Zahlen anzeigen (1, 2, 3, … 99)
- Optionen „vor“ und „zurück“ einbinden
- Evtl. Optionen „ganz vor“ und „ganz zurück“ einbinden
- Bei sehr vielen Seiten 10er-Schritte anbieten
Paginierung und SEO
Es gibt ein paar entscheidende Faktoren, die man dabei in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung beachten sollte. Wichtig ist, dass Google versteht welche Art von Seiten hier vorliegen. Die Gefahr von Duplicate Content ist groß, wenn hundertmal fast die gleiche Seite von Google indexiert wird.
Außerdem wollen wir nicht, dass jede der einzelnen Seite für sich selbst rankt und in den Ergebnissen gezeigt wird. Es soll klar sein, dass bei Seite 1 gestartet wird und der Inhalt aller Seiten zusammenhängt.
Möglichkeiten Paginierungen zu kennzeichnen
Sie haben schon erkannt, wo bei Paginierungen Probleme auftreten können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Suchmaschinen mitzuteilen, dass die Inhalte paginierte Seiten sind.
rel=prev/next
Die Meta-Tags rel=next und rel=prev wurden lange dafür verwendet, heute werden sie aber von Google nicht mehr beachtet. Sie sind deshalb nicht so wichtig, können aber von anderen Suchmaschinen teilweise noch ausgelesen werden.
Wenn die Tags schon in der Webseite vorhanden sind müssen sie deshalb nicht entfernt werden. Es reicht aber nicht aus, nur diese Möglichkeit einzusetzen. Denn Google ist aktuell die wichtigste Suchmaschine.
Canonical Tag
Der Canonical Tag wurde 2009 eingeführt und kennzeichnet bei doppelten Inhalten die Originalseite und die Kopien, damit Google diese nicht als Duplicate Content einordnet. Der Canonical Tag wird oft falsch bei paginierten Seiten verwendet. Auf jeder Seite mit Paginierung sind schließlich unterschiedliche Beiträge verfügbar.
Der Canonical Tag ist also nur bedingt eine Möglichkeit, da hier jedoch oft Fehler passieren, wollten wir darauf aufmerksam machen.
Es gibt jedoch einen Ausweg, wie man den Canonical Tag bei diesem Problem richtig einsetzen kann: mit einer View-All-Seite. Auf der View-All-Seite werden alle Inhalte angezeigt, die über die Paginierung auf verschiedene Seiten verteilt sind. Zum Beispiel alle Produkte oder alle Blogbeiträge. Dann können alle einzelnen Seiten mit einem Canonical-Tag auf die View-All-Seite verweisen, denn hier liegt dann tatsächlich doppelter Content vor. Alle Seiten (bis auf die View-All-Seite) bräuchten dann den folgenden Canonical-Tag:
<link rel=“canonical“ href=“https://beispiel.de/view-all-seite/“>
So erklär Google die View-All-Seite in einem Blogartikel:
Aber: diese Möglichkeit kann sinnvoll sein, muss es aber nicht. Bei hunderten Produkten wäre die View-All-Seite völlig überladen und schlecht in der Ladezeit.
Technische Struktur
Es gibt noch eine andere Möglichkeit als eine vollgestopfte View-All-Seite. Suchmaschinen sind inzwischen intelligent und können Paginierungen verstehen, wenn wir alles sauber kennzeichnen.
Jede einzelne Seite der Paginierung sollte deshalb die folgenden Eigenschaften aufweisen.
- Canonical Tag, der auf sich selbst zeigt
- Seitenzahl in den Metadaten
- Seitenzahl in der URL (z.B. /blog/seite-1)
- index=follow-Attribut hinterlegt
Wann sollte man keine Paginierung verwenden?
Paginierungen sollten nur verwendet werden, wenn sie sinnvoll sind. Sonst kann das von Nutzern und von Suchmaschinen negativ bewertet werden. Im Allgemeinen scrollen wir lieber nach unten, anstatt zu blättern. Wenn auf jeder Seite zum Beispiel nur 3 Produkte angezeigt werden und es in der Paginierung 10 Seiten gibt, kann das eine unnötige Darstellung sein. 30 Produkte auf einer URL sind in der Regel nicht viel.
Erfahrungen und Vergleiche mit Best Practices können Ihnen hier weiterhelfen. Kontaktieren Sie uns gerne für eine unverbindliche Beratung und wir finden gemeinsam heraus, wie Ihre Webseite nutzerfreundlicher wird.