Google Analytics: 5 häufige Fehler in der Verweis-Ausschlussliste

Was sind Verweise?

Im Zusammenhang mit Google Analytics sind Verweise die Quellen, von denen Nutzer auf Ihre Webseite gelangt sind. Das sind spannende Informationen, mit denen Sie Ihre Webseite optimieren können, weshalb Sie Google Analytics in jedem Fall nutzen sollten. Jedes Mal wenn ein Nutzer über eine andere Domain auf die Webseite gelangt wird außerdem ein neuer Nutzer/Sitzung gezählt.

Google Analytics teilt die Verweise in die Quellen Organic Search, Paid Search, Social und Referral auf. Organic Search meint die Google-Suche, Paid Search Google-Anzeigen, Social soziale Netzwerken und Referrals zählen zu allen anderen Webseiten.

Übrigens: Nutzer die über die Google-Suche kommen erhalten dann natürlich den Verweis google.de. Hier können Sie auch erkennen, welche anderen Suchmaschinen Ihre Nutzer eventuell noch nutzen.

Was ist die Verweis-Ausschlussliste?

In der Verweis-Ausschlussliste kann man (wie der Name schon sagt) bestimmte Quellen als Verweise ausschließen. Das kann in verschiedenen Fällen sinnvoll sein, um die Daten und Auswertungen sinnvoll zu strukturieren und interpretieren zu können.

In dieser Liste können Sie bestimmte Domains benennen, die daraufhin als Verweis ausgeschlossen werden. Der Sinn dahinter ist, dass einzelne Zugriffsdaten von Nutzern nicht verfälscht werden. Wenn ein Nutzer nämlich innerhalb seines Besuchs auf Ihrer Webseite andere Webseiten besucht wird das als neue Sitzung gewertet, was praktisch natürlich nicht der Fall ist.

Wichtig: Wenn Sie das klassische Analytics (ga.js) nutzen, können Sie leider keine Verweis-Ausschlussliste erstellen. Diese Funktion ist nur für Webseite mit gtag.js oder analytics.js verfügbar.

Beispiel für die Verwendung der Verweis-Ausschlussliste

Wenn Sie einen Online-Shop betreiben, könnte ein Nutzer die folgende Customer Journey auf Ihrer Webseite haben:

Tatsächliche Verweisquelle → Warenkorb → Zahlung → Paypal → Webseite

Wenn Sie die Verweis-Ausschlussliste nicht nutzen wird Ihnen dieser Besuch eines einzelnen Nutzers als zwei Sitzungen angezeigt, einer mit der tatsächlichen Verweisquelle und einer mit der Verweisquelle Paypal.com. Das liegt daran, dass Paypal außerhalb Ihrer eigenen Webseite liegt.

Wenn Sie in der Verweis-Ausschlussliste dagegen Paypal.com definiert haben wird Ihnen in den Daten der tatsächliche Kaufabschluss einer Sitzung mit der richtigen Verweisquelle angezeigt.

Verweisquellen und Conversions

Vor allem Online-Shops nutzen auch die Funktion des Conversion-Trackings. Hierbei zeigt Google Analytics auf welche Quellen zu einer Conversion geführt haben, also zum Beispiel zu einem Kauf. Dabei wird das Last-Cookie-Prinzip genutzt, es wird also nur die Quelle identifiziert, die als letzte vor dem Kaufabschluss genutzt wurde.

Hier überwiegt dann in der Regel eine „falsche“ Verweisquelle wie zum Beispiel Paypal.com. Obwohl manche Nutzer aus der organischen Suche kamen, manche von bezahlten Anzeigen und manche vielleicht von einer Partner-Webseite: in Ihrem Bericht können Sie die Conversions nicht zuordnen.

Auch für dieses Problem kann die Verweis-Ausschlussliste die beste Lösung sein.

Wie richtet man die Verweis-Ausschlussliste ein?

  1. Loggen Sie sich in Ihr Google Analytics-Konto ein und wählen Sie den Punkt „Verwaltung„.
  2. Wählen Sie das Konto und die Property aus, für die Sie die Verweis-Ausschlussliste einrichten möchten.
  3. Klicken Sie auf „Tracking-Informationen“ und anschließend auf „Verweis-Ausschlussliste„.
  4. In dieser Ansicht können Sie bereits ausgeschlossene Domains sehen, wenn Sie schon Verweise ausgeschlossen haben. Ansonsten ist die Liste noch leer. Über das „+“ können Sie jetzt beliebig viele Domains ausschließen.
  5. Durch „Entfernen“ direkt neben der hinzugefügten Domain können Sie diese aus der Liste auch wieder entfernen.

Tipp: Verweise auszuschließen kann Ihnen bei der Datenanalyse sehr weiterhelfen. Wenn Sie die Ausschlussliste allerdings falsch bzw. nicht sinnvoll erstellen können die Daten auch schnell relativ nutzlos werden. Informieren Sie sich daher gut bevor Sie Domains ausschließen bzw. wieder entfernen.

Wenn Sie in Ihren Quellen auf „Referrals“ klicken können Sie sich die einzelnen Verweise hier genau ansehen und erkennen, ob Bezahlseiten wie zum Beispiel Paypal.com mit dabei sind. Hier können Sie alle Domains identifizieren, die speziell für deine Webseite sinnvoll auszuschließen sind, weil Sie Teil des Transaktionsprozesses sind.

5 häufige Fehler in der Verweis-Ausschlussliste

Für einen richtigen Umgang mit der Funktion in Google Analytics können Sie sich noch diese Checklisten mit häufigen Fehlern ansehen, um diese selbst zu vermeiden.

1. Eigene Domain nicht ausschließen

Wer Universal Analytics nutzt muss die eigene Domain auch auf die Verweis-Ausschlussliste setzen. Normalerweise wird das von Google automatisch vorgenommen, wichtig ist also diese nicht von der Liste zu löschen. Das ist vor allem wichtig, wenn man Subdomains nutzt und nicht jedes Mal eine neue Sitzung zählen will, wenn ein Nutzer zwischen Subdomains hin und her klickt.

2. Subdomains ausschließen

Subdomains müssen nicht in der Verweis-Ausschlussliste ausgeschlossen werden. Es wird schließlich auch die Domain eingetragen und nicht die URL. Wenn Sie also beispiel.com ausschließen, wird automatisch auch subdomain.beispiel.com, test.beispiel.com und beispiel.beispiel.com ausgeschlossen.

3. Liste als Spam-Filter nutzen

Manchmal haben Webseiten Probleme mit Spam-Traffic in Ihren Daten. Vielleicht wollen Sie auch genau dafür die Verweis-Ausschlussliste nutzen. Davon wird allerdings abgeraten, da Sie den Spam-Traffic so noch schlechter vom normalen Traffic unterscheiden können.

4. Liste zur Segmentierung nutzen

Aus dem gleichen Grund ist es übrigens auch nicht sinnvoll die Verweis-Ausschlussliste zur Segmentierung von verschiedenen Webseiten als Verweisquellen zu nutzen. Die Verweise werden dann als Direktzugriffe angezeigt und sind noch schwerer zu unterscheiden. Am besten nutzen Sie zur Segmentierung verschiedene Channels, die Sie selbst in Google Analytics erstellen können.

5. Zu viele Domains ausschließen

Die Verweis-Ausschlussliste ist eine tolle Funktion, wenn man sie richtig nutzt. Wer Domains ausschließt, die eigentlich nichts mit dem Webseitebesuch und z.B. einer Zahlung zu tun haben kann seine Daten ganz schön verfälschen. Überlegen Sie also sehr genau bei welchen Domains das wirklich sinnvoll ist.

Hier finden Sie weitere Informationen über Verweise bei Google Analytics direkt von Google selbst.